Schweinfurt
Schweinfurt [ˈʃvaɪ̯nˌfʊʁt] (schweinfurterisch: Schweifert, Unterfränkisch: Schwainfodd; Beiname: Kugellagerstadt) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken des Freistaats Bayern. Die wichtigste Industriestadt Nordbayerns und Hafenstadt am Main ist Oberzentrum, Verwaltungssitz des Landkreises Schweinfurt, Teilstandort zweier Landesbehörden und einer Technischen Hochschule, die derzeit als i-Campus Schweinfurt internationalisiert wird. Nach dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag die Stadt 2021 an fünfter Stelle in Deutschland.Als deutsche Ausnahme besteht Schweinfurt fast nur aus der Kernstadt, weshalb die Einwohnerzahl gemessen an der örtlichen Bedeutung klein erscheint. Die Agglomeration mit 100.500 Einwohnern (2021) ist einer der neun innerbayerischen Verdichtungsräume, das Einzugsgebiet Schweinfurts hat 759.000 Einwohner (2019) und täglich pendeln über 40.000 Arbeitnehmer in die Stadt mit der zweithöchsten Einpendlerquote Deutschlands (2018).Im Jahre 791 wurde Schweinfurt erstmals urkundlich erwähnt. Die Markgrafen von Schweinfurt besaßen um das Jahr 1000 Einfluss im Heiligen Römischen Reich. Schweinfurt war Reichsstadt und ein humanistisches Zentrum, in dem eine von Gustav Adolf II. 1632 vorbereitete Universitätsgründung infolge seines frühen Todes scheiterte. Im Jahre 1652 wurde in Schweinfurt die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt gegründet, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1878 in Halle, seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften) – noch vor der Royal Society in London (1660) und der Académie des sciences in Paris (1666). Im Jahre 1780 begann die Industrialisierung der Stadt, in der Tretkurbel-Fahrrad (1853), Fahrradfreilauf (1898) und Rücktrittbremse (1903) erfunden wurden. Im Zweiten Weltkrieg besaß Schweinfurt wegen seiner Schlüsselindustrie (Wälzlager) die beste Luftverteidigung Deutschlands, die Amerikaner erlitten hier ihre größte Luftniederlage.
Infolge der Wiedervereinigung wurde Schweinfurt zum Autobahnknoten und Logistikzentrum in der neuen bundesdeutschen Mitte. Durch Überwindung der Strukturkrise von 1993 wurde die Stadt nicht deindustrialisiert. Die Wälzlager-Konzerne SKF und Schaeffler, der viertgrößte Automobilzulieferer der Welt ZF Friedrichshafen, der hier auch E-Motoren für Automobile baut und Fresenius Medical Care haben hier ihre größten Werke. Der Wirtschaftsstandort wird in neuerer Zeit auch durch Dienstleistungen, Forschung und Start-up-Unternehmen geprägt.
Stadtpläne und Landkarten vom Stadtplandienst helfen Ihnen dabei, sich in Schweinfurt zu orientieren. Sie können die Karten im Internet aufrufen und sich interessante Orte von Schweinfurt anzeigen lassen, wie z. B. Sehenswürdigkeiten oder auch Tankstellen, Geldautomaten, Imbisse usw. Ausgedruckt können Sie den Stadtplan von Schweinfurt auch offline nutzen.